Die Mitgliederversammlung der Litzelstetter Nachbarschaftshilfe e.V. diskutierte am 18. Mai 2015 neben den üblichen Regularien einen Vorschlag des Vorstandes, wonach der zusätzliche Aufschlag, den Teilnehmer an den Gruppenangeboten des Vereins pauschal zum regulären Mitgliedsbeitrag zahlen, von bislang 25 EUR jährlich auf 50 EUR erhöht werden sollte. Mit diesem Betrag kann das Mitglied dann beliebig viele Kurse der Nachbarschaftshilfe – von Wirbelsäulengymnastik bis Gedächtnistraining – in Anspruch nehmen.
Grund für die Debatte war die Feststellung, dass dieser Zusatzbeitrag derzeit lediglich rund 30 Prozent der Ausgaben für die Gruppenangebote deckt. Der Verein hatte im vergangenen Jahr – unter anderem aufgrund größerer Spenden an die beiden örtlichen Kirchengemeinden – insgesamt einen Verlust von rund 5000 Euro eingefahren, kann aber weiterhin auf Rücklagen bauen. Der stellvertretende Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe, Ortsvorsteher Heribert Baumann, betonte, dass man in einem solidarisch ausgerichteten Verein stets auch Angebote für wenige Mitglieder durch die Mehrheit alimentieren müsse. Nur den Grad der Deckung durch den Gruppenbeitrag wolle man erhöhen.
Bei zahlreichen Mitgliedern stieß das Anliegen auf Verständnis, allerdings schien die angedachte Erhöhung um 100 Prozent zu hoch. „Wir haben diesen Antrag auch eher als Provokation formuliert, um die Meinungsbildung anzustoßen“, erläuterte die Vereinsvorsitzende, Brigitte Wind. Insgesamt war man sich einig, die Teilnehmerzahlen an den Gruppenangeboten zu steigern und mit einer Erhöhung des Zusatzbeitrages niemanden vergraulen wolle. Entsprechend fand sich ein Kompromiss, den die Mehrheit der Mitgliederversammlung mittrug: Demnach wird der Beitrag für Gruppenangebote lediglich um 10 EUR auf 35 EUR pro Jahr angehoben, da anfallende Defizite durch bestehende Polster gefedert werden könnten. In sozialen Härtefällen greift die Mildtätigkeit des Vereins, sodass niemand befürchten müsse, die Beiträge nicht aufbringen zu können.
Die Versammlung gedachte den insgesamt 12 verstorbenen Mitgliedern des vergangenen Jahres und entlastete den Vorstand nach einem umfangreichen Rechenschaftsbericht einstimmig. Beeindruckt hatte wiederum der Einsatz der hauswirtschaftlichen und sozialen Helferinnen des Vereins, die 2014 über 2200 Arbeitsstunden abgeleistet hatten. Mit derzeit 431 Mitgliedern hält sich die Struktur der „Litzelstetter Nachbarschaftshilfe e.V.“ weiterhin überaus stabil. Eine personelle Veränderung ergab sich zum Schluss: Nachdem Regina Münch neue Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der „Bodanrückgemeinden“ geworden ist, gab sie ihre Funktion als Vertreterin für den katholischen Pfarrer im Verein an Maria Regele weiter.